Die ersten vier Tage bei der Tagesmama U verliefen sehr entspannt, stressfrei und abwechslungsreich. L konnte erstes Vertrauen aufbauen und die Räumlichkeiten kennenlernen. Diese Woche soll ich erstmals das Haus verlassen.
Montag, 12. März 2018
Als L und ich heute Morgen kurz nach halb neun bei der Tagesmama U eintrafen, waren bereits Wolke, Priya und Malina da. Pauline war krank.
L kuschelte bei mir auf dem Schoß, ehe sie wie alle anderen Mädchen auch beim Anblick des Morgenkreisteppichs vor Freude ausrastete. Nach der Begrüßung wurde gerutscht und gespielt. L befand sich mittendrin 🙂
Die Zwischenmahlzeit bestand aus Brot, einem leckeren Aufstrich und Banane. Alle Kinder aßen sehr viel, obwohl es erst halb zehn und das Frühstück noch nicht lange her war.
Auch über den Korb, in welchem sich die Musikinstrumente wie Xylophon, Blockflöte, Tamburins und Rasseln befinden, freuten sich die vier Mädchen sehr.
Um kurz vor elf durfte L den Gong, der ihr das Ende der Spielzeit signalisieren soll, erklingen lassen. Als L und ich uns bereits auf dem Hof befanden, sahen wir, dass sich Priya und Wolke innen an der Glastür die Nasen platt drückten <3
Dienstag, 13. März 2018
Heute waren tatsächlich einschließlich L alle Kinder da <3 Schon eine Viertelstunde nach unserem Eintreffen um halb neun wurde der Morgenkreisteppich ausgerollt. U war sehr emotional und hatte bereits beim Singen des ersten Liedes Tränen in den Augen. Im Laufe des Vormittags erzählte sie mir, dass es Konflikte zwischen ihr und Wolkes Eltern gibt. Wahrscheinlich war Wolke heute den letzten Tag bei ihr.
L durfte Viertel nach neun den Gong erklingen lassen, der ihr signalisierte, dass ich nun spazieren gehe. Es wurde zur Verabschiedung ein Lied gesungen, dann ging ich in den Flur und zog mich an. L schien es nicht zu stören.
Ich nutzte die freie halbe Stunde für zwei wichtige Telefonate und lief zum knapp zwölf Minuten entfernten Waldkindergarten, um mich ein wenig umzusehen.
L machte zusammen mit U und den anderen Mädchen Musik. (Bevor ich den Raum verließ, wurde die Kiste mit den Musikinstrumenten heruntergeholt.) U erzählte mir, dass sie mein Gehen bemerkte und nach mir fragte. Zunächst war L von der angebotenen Bananen-Zwischenmahlzeit begeistert, aß dann allerdings doch nichts, da der gelbe Sitzsack, auf dem ich immer sitze, leer war. Sie fragte nun intensiver nach mir und vergoss auch einige Kullertränchen. U fragte L, ob sie sie trösten durfte. L nahm das Angebot an, kuschelte kurz mit U und spielte bis zu meinem Eintreffen munter weiter.
Als ich Viertel vor zehn zurückkam, wurden die Kinder gerade angezogen. Ich wartete noch eine Weile im Hof, bis alle fünf Mädchen mit U zusammen rauskamen. L beachtete mich erst nicht weiter, kam nach ein paar Minuten aber doch auf mich zu, um zu kuscheln.
Draußen spielten die Kinder mit den Luftballons, die von U wieder in den Himmel geschossen wurden, oder panschten im Wasser. Mir ist letzte Woche schon aufgefallen, dass Pauline immer friert und deshalb alle Kinder reingehen müssen, obwohl sie gerade im Spiel versunken sind. So war es auch heute.
L folgte nach dem Ausziehen des Anzugs, der Mütze und der Schuhe den anderen ins Badezimmer zum Hände waschen. Nach ein paar Minuten munteren Treibens kamen alle ins Spielzimmer zurück. Ich saß bereits auf dem gelben Sitzsack. L kratzte aus irgendeinem Grund Malina im Gesicht, bis diese weinte, und war wenig später auf Pauline eifersüchtig, die auf meinem Schoß saß.
Um elf durfte L erneut den Gong ertönen lassen, der das Ende ihrer heutigen Spielzeit und unser Gehen verkündete.
Mittwoch, 14. März 2018
Da wir heute aufgrund eines geschäftlichen Termins von M Prinz mitgenommen haben, ließ ich L alleine auf ihren Autositz klettern. Was soll ich sagen?! Es klappte prima <3
Auch heute waren wieder alle Kinder da – einschließlich Wolke. Unsere Tagesmama U konnte gestern Nachmittag ein klärendes Gespräch mit Wolkes Papa führen. Er bestätigte U, dass die angespannte Situation der letzten Wochen nicht an ihr, sondern am übervollen Tagesablauf seiner Frau liegt. Somit darf Wolke bei U bleiben 🙂
L aß zusammen mit den anderen Kindern Frühstück, obwohl wir zu Hause erst etwas gegessen hatten 😉 Nach dem Morgenkreis, bei dem L ihren zugewiesenen Platz auf dem Teppich einnahm, wurde ich wenig später mit einem Gong, den L erklingen lassen durfte, für eine Stunde spazieren geschickt. Als ich den Hof in Richtung Tor betrat, winkten L und U am Fenster.
Ich befreite unseren armen Prinz aus dem Auto und erkundete mit ihm die neue Umgebung. Wir fanden ein kleines Waldstück und entdeckten nach einem halben Kilometer eine Hundeschule. Da niemand sonst diesen Weg lief, konnte ich Prinz ohne Leine laufen lassen <3
L fragte nur einmal nach mir, weinte nicht einmal und spielte glücklich mit den anderen Kindern, alleine oder mit U. Sie aß sogar ihre Banane.
Als ich zurückkam, hatten die Mädchen gerade Spielzeit im Freien. Im Gegensatz zu gestern freute sich Laura sehr, mich wiederzusehen <3
Halb elf gingen wir gemeinsam wieder rein. Begeistert und von den anderen Kindern mitgerissen, wusch L sich im Bad ihre Hände.
Bevor L den Gong für unser gemeinsames Gehen erklingen ließ, spielte und erforschte sie ein paar halbe Tennisbälle. Nach dem Anziehen durch U sagte diese zu mir, dass L heute einhundert Punkte mit Auszeichnung bekommt 😉
Donnerstag, 15. März 2018
Um drei Uhr morgens war unsere Nacht vorbei. L war zunächst gutgelaunt, aß anderthalb Scheiben Toast und erzählte uns viel. Eine Dreiviertelstunde später kippte die Stimmung. Sie fing an zu weinen und zu schreien, ließ sich weder von M und mir noch von unseren zahlreichen Einfällen beruhigen.
Um fünf zog M ins Wohnzimmer, um wenigstens ein bisschen Schlaf zu finden. L weinte bis kurz vor halb sechs, gönnte uns eine halbe Stunde Pause und wachte ab um sechs bis zum Aufstehen alle Viertelstunde weinend auf.
Der Tagesmama U habe ich für heute abgesagt.
Freitag, 16. März 2018
Kurz nach um sechs wachte L nach einer ruhigen Nacht auf. Da ihr erstes Wort „essen“ war, gab es ein kleines Frühstück im Bett. Sie war gut drauf, weshalb wir heute auch wieder zu U fahren konnten. Um sieben stand ich auf und bereitete für uns alle Essen vor. Für M gab es eine Frühstückstüte zum Mitnehmen.
Nach Ls zweitem und meinem ersten Frühstück zog ich erst mich, dann L an. Kurz nach acht kam unsere Haushaltshilfe und ich verließ mit Prinz im Schlepptau die Wohnung. Auf der Fahrt zu U wäre mir L fast eingeschlafen.
Bei der Tagesmama U trafen wir nur auf Wolke und Priya. Pauline ist krank und hat vermutlich sogar die Grippe. Am Montag weiß ihre Familie mehr. Malina darf freitags öfter mal zu Hause spielen. L aß bei U noch ein drittes Frühstück 😉 Sie spielte sehr süß mit Wolke und Priya, ehe der Morgenkreisteppich ausgerollt wurde. L strahlte und machte beim Begrüßungsritual schön mit.
Zehn nach neun wurde ich mit dem Gong, den L ertönen ließ, einem Tschüssi-Lied und mit Winken am Fenster verabschiedet.
Ich befreite unseren armen Prinz aus dem Auto und spazierte mit ihm den Egstedter Trift, die Kaiserweiden und schließlich den Katzenburgweg entlang, entdeckte dabei riesengroße Gartengrundstücke und lief einige Meter auf Feldwegen direkt am Militärgebiet.
Laura nahm währenddessen die Verabschiedung von mir viel bewusster wahr als am Mittwoch. Sie fragte nach mir, stellte sich an die Wohnungstür und vergoss auch ein paar Tränen. Wie bereits am Dienstag ließ sie sich von U bereitwillig trösten und zum Spielen im Freien überreden.
Erst halb elf kehrte ich zurück und kam genau in dem Moment, als die Kinder wieder ins Haus gingen. Meine L freute sich sehr, mich zu sehen, und knuddelte mit mir. Ich zog ihr den dicken Anzug aus und folgte ihr zum Hände waschen ins Badezimmer.
Ich nahm wieder auf dem gelben Sitzsack, der Mama-Ecke, Platz und kuschelte mit L oder schaute ihr beim spielen zu. Da der Gong unauffindbar war, durfte L stattdessen auf dem Xylophon das Ende ihrer Spielzeit verkünden. U teilte mir mit, dass L für eine noch nicht ganz Zweijährige sprachlich und motorisch sehr gut entwickelt sei <3
Ab Dienstag soll L Mittag mitessen. Donnerstag ist ja zudem auch ihr Geburtstag 🙂