Schon vor gut einem Monat verkündete mir M sein Interesse am 3. Rhön-Bier-Erlebnislauf in Kaltennordheim im Wartburgkreis. Es handelt sich hierbei um einen Spaßlauf mit entweder acht oder 15 Kilometern Länge. Im Vordergrund stehen nicht eine gute Platzierung oder eine neue Bestzeit, sondern Kontakte und Gespräche mit anderen Läufern. M hatte heute beispielsweise die Gelegenheit, sich während des 15-Kilometer-Laufs mit dem von der Lokalpresse eine Woche zuvor gekürten Sportler des Jahres zu unterhalten.
Für Angehörige, die sich nicht an einem der Läufe beteiligen wollten oder wie ich konnten, wurde sogar eine Wanderung von circa sieben Kilometern Länge angeboten. Somit stand nicht nur mir, sondern auch unserem lieben Prinzi, der mich selbstverständlich bei der Wanderung begleiten durfte, ein aufregender Tag an der kalten frischen Luft bevor 🙂
Allerdings machte ich mir im Vorfeld schon Gedanken über die Anzahl der Hunde bei der Wanderung. Obwohl Prinzi in den letzten Jahren wirklich große Fortschritte bei Hundebegegnungen gemacht hat, ist er im Umgang mit fremden Hunden, die ihm zu nahe kommen, immer noch sehr unsicher. Seine Reaktionen reichen von freudigem Schwanzwedeln bis hin zum Schnappen oder Beißen – und das oft innerhalb von Sekunden bei ein und demselben Hund. M sprach mir aber Mut zu und so sah ich dem bevorstehenden Ereignis nicht mehr ganz so ängstlich entgegen.
Zu meiner großen Erleichterung nahmen lediglich sieben Erwachsene und zwei Hunde an der Wanderung von Kaltennordheim in einen circa 3,5 Kilometer entfernten Nachbarort und zurück teil. Im Auge behalten musste ich somit nur einen vier Monate alten Welpen, welcher total knuffig aussah und super neugierig war. Der kleine Rüde gehört der Rasse der Alaskan Malimute an, die auch als Schlittenhunde bezeichnet werden. Erfreut war ich zudem, dass die Besitzerin ein ähnliches Erziehungskonzept an den Tag legte und ebenso mit positiver Verstärkung arbeitete.
Zu Beginn der Wanderung liefen die beiden gut fünf Meter vor Prinz und mir. Die beiden Hunde konnten sich somit erst mal in aller Ruhe aus der Ferne anschauen, nacheinander an denselben Stellen schnüffeln und gelegentlich auch markieren. Irgendwann lief ich neben der Besitzerin und wir kamen ins Gespräch. Für die Rüden schien das gar kein Problem darzustellen. Prinz schnüffelte auf dem links gelegenen Rasenstück, der Welpe auf dem rechten. Verringerte sich der Abstand zwischen den beiden Hunden auf nur noch einen Meter, wurden sie gleich gelobt und entsprechend für ihr gutes Verhalten dem anderen gegenüber belohnt. So merkten beide schnell, dass von dem anderen keine Gefahr ausgeht und nichts schlimmes passieren wird.
Nach der Wanderung war ich total glücklich und mega stolz auf unseren Prinzi. Ich hatte bereits seit vielen Monaten die Theorie und Hoffnung, dass er bei solchen Hundebegegnungen sozial und lieb ist, musste jedoch bis zum heutigen Tag auf die Bestätigung warten. Prinzi konnte endlich die positive Erfahrung machen, dass nichts schlimmes passiert, wenn ein anderer Hund mit ihm spazieren geht, man sich gelegentlich näher kommt oder an denselben Orten schnüffelt 🙂 Ich hoffe wirklich inständig, dass wir schon bald eine ähnliche Erfahrung mit einem fremden Hunden machen können, damit Prinz sicherer im Umgang mit anderen wird.